Geschichte

   

 

Die Hauptgrundlagen der mittelalterlichen Ansiedlung auf dem Land von Kluczbork hingen mit der breiten Ansiedlungsaktion in der 2. Hälfte des 13. Jh. Zusammen.

 

 

 

Damals wurden die Stadtrechte drei Städten aus dieser Subregion: Wo³czyn im Jahre 1261, Byczyna im Jahre 1268 und Kluczbork - das bisher eine Marktsiedlung war, verliehen. Kluczbork erhielt die Anlegungsurkunde von Henryk IV. Probus (Heinrich IV. Probus) 1274 und wurde zum Hauptzentrum für Wirtschaft und Verwaltung auf dem Lande von Kluczbork. Ein hier bestehendes Gericht war ein Appellationsgericht für die Dorfeinwohner, die gegen die Urteile der Dorfgerichte Berufungen einlegten. Die Dorfansiedlung auf diesen Gebieten geht auch auf das 13. Jh. zurück, z.B. die Anlegung von Chocianowice erfolgte schon 1213, von Laskowice 1239, von Lasowice Wielkie und Ma³e 1292. Die nächsten Jahre waren die Zeit einer regelmäßigen Entwicklung der Städte trotz sehr zahlreicher Änderungen der Eigentümer des Landes von Kluczbork, die die Städte als Schenkung, Nachlass oder Schuldpfand übergaben. Für eine kurze Zeit (1341- 1356) gelangten Kluczbork, Byczyna und Wo³czyn unter die Herrschaft von Kazimierz Wielki, der das Land von Kluczbork dem König von Böhmen - Karl II. zum Tausch für das Herzogtum Warschau überließ. Am längsten war das Land von Kluczbork unter Herrschaft der Herrscher der Piastenlinie von Brzeg, bis zu ihrer Erlöschung 1675.


Im Jahre 1430 wurde das Land von Kluczbork durch Hussitenbewegung beherrscht. Das von den Hussiten besetzte Kluczbork wurde zum Zentrum dieser Bewegung in Schlesien und gleichzeitig zum Objekt der Angriffe gegen die Hussiten, die regelmäßig die Stadt zu erobern versuchten. Da diese Versuche ergebnislos waren, begann man mit den Verhandlungen. Gegen eine Geldentschädigung wurden Kluczbork und Byczyna von den Hussiten 1433 losgekauft. Wo³czyn blieb in ihren Händen bis zum Jahr 1436, dann ging es auf die Dauer unter die Herrschaft der Herzöge von Ole¶nica über. Über Kluczbork und Byczyna herrschten die Herzöge von Opole. Im Jahre 1536 kehrten Kluczbork und Byczyna dank der Bemühungen von Ferdinand I. in die Grenzen des Herzogtums von Brzeg zurück und blieben in diesen Grenzen bis zur Erlöschung des Geschlechts. Auf die Herrschaftsjahre von Friedrich II. und Georg II. fiel auf diesen Gebieten die Reformationsentwicklung. Trotz eines anfänglichen Widerstands der mit der Stadt verbundenen Kreuzritter mit Rotem Stern sowie der Bürger begann sich der evangelisch Glaube zu verbreiten. Beide Kirchen in Kluczbork wurden den Protestanten übergeben. In Wo³czyn und Kluczbork wurden spezielle Schulen für polnische Pfarrer auf diesem Gebiet eröffnet. Die Bürger von Kluczbork blieben endlich in den nächsten Jahren dem Luthertum treu. Außer der religiösen Ebene beeinflusste die Reformation auch das Stadtleben: damals erfolgte eine entscheidende Verstärkung der herzoglichen Macht ohne Rücksicht auf die Rechte der Stadtselbstverwaltungsbehörden.


In der 2. Hälfte des 16. Jh. wurde das Land von Kluczbork zum Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen den polnischen und Habsburgermächten. Der polnische Erzbischof Maximilian Habsburg, der sich um den polnischen Thron bewarb, wurde in der Schlacht bei Byczyna vom Kanzler und Kronenheerführer (im ehemaligen Königreich Polen) Jan Zamojski am 24. Januar 1588 besiegt. Zinne schwere Etappe in der Geschichte dieses Landes fiel auf die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, der zwischen den Protestantismus- und Katholizismusanhängern geführt wurde. Während des Krieges wurden die Städte mehrmals ausgeplündert. Erst der Kriegsabschluss brachte entsprechende Bedingungen für die Entwicklung dieser Region mit. Westfälischer Friede (1684) räumte den Herzogtümern von Brzeg und Ole¶nica, d.h. dem ganzen Land von Kluczbork die Freiheit Augsburgische Konfession ein. Dank dessen wurde Kluczbork zu einem Kulturzentrum polnischer Protestanten sowie der sich hier und in anderen anliegenden Ortschaften niederlassenden verfolgten Arianer. Das war auch die Blütezeit des Gymnasiums in Byczyna, das durch ein hohes Unterrichtsniveau bekannt war.


Nach dem Tod des letzten Herzogs von Brzeg fielen Kluczbork und Byczyna den Habsburgern und 1742 gingen sie mit ganzem Ober- und Niederschlesien unter die preußische Herrschaft über. Diese Situation wurde auch trotz der nächsten schlesischen Kriege nicht geändert. Endgültig blieb das Land von Kluczbork unter deutscher Herrschaft in der Zeit von fast 200 Jahren. Kluczbork und Byczyna waren die Königsstädte, Wo³czyn - das zum Magnatengeschlecht Posadowski gehörte, war eine Privatstadt bis zur Gesellschaftsordnungsreform von Stein und Hardenberg, die 1807 begonnen und mit neuer Verwaltungsaufteilung abgeschlossen wurde. Diese neue Aufteilung verursachte, dass Kluczbork zu einer Kreisstadt wurde. An den Kreis wurden außer den Dorfgemeinden auch Byczyna und Wo³czyn angeschlossen. Die Grenzlage des Kreises hatte einen ungünstigen Einfluss auf seine Entwicklung. Die Situation änderte sich etwa dank dem Bau einer Eisenbahnlinie (die erste Strecke: Ole¶nica - Namys³ów-Kluczbork-Fosowskie 1868). Bis zur Zwischenkriegszeit blieb der Kreis ein traditionelles landwirtschaftliches Gebiet mit schwach entwickelter Gewerbeinfrastruktur, obwohl damals die Keime der zur Zeit tätigen Betriebe gegründet wurden: im Jahre 1893 entstand das Hefewerk - der heutige Hefebetrieb Lesaffre Bio Corporation Sp. z o.o., 1905 wurde in Kluczbork der Metallbetrieb gegründet, der zur Zeit als Maschinen und Anlagebetrieb "FAMAK" funktioniert.


Während des 2. Weltkriegs traten grundsätzliche Änderungen ein. Der Kreis hörte auf ein Grenzgebiet zu sein. Damals kam es auch zum Bevölkerungsaustausch. Schon im April wurde die Landkreis in Kluczbork gegründet, die die Eintrittsverwaltungsaufteilung des Landes von Kluczbork durchführte. Die endgültige Aufteilung wurde kraft der Verordnung des Wojewoden der „¦l±sko- D±browskie Wojewodschaft vom 27. November 1945 genehmigt und war bis zum Jahr 1975 gültig. Nochmals nahm der Kreis Kluczbork seine Tätigkeit im Januar 1999 auf und umfasste in seinen Grenzen vier Gemeinden: Byczyna, Kluczbork, Wo³czyn und Lasowice Wielkie.

 

   

2007 ©  Kreisverwaltung in Kluczborku